Welche Ereignisse können so verstörend sein, dass sie als traumatisierend gelten?
Ich verstehe Trauma als eine Reaktion auf ein gravierendes oder wiederkehrendes Ereignis, das einen Menschen mit solcher Wucht trifft, dass es seine seelischen und körperlichen Bewältigungskräfte übersteigt.
In diesem Moment – und oft auch lange danach – kann das Geschehen nicht verarbeitet, integriert oder verstanden werden.
Es bleibt wie eingefroren – in Körper und Psyche – als eine offene, unvollendete Erfahrung zurück.
Ein einzelnes Ereignis wie ein Autounfall, eine Vergewaltigung oder eine Naturkatastrophe kann ausreichen, um ein Trauma auszulösen. In der Fachsprache wird dies als Monotrauma oder Typ-I-Trauma bezeichnet (gemäß ICD-11).
Wiederholen sich traumatisierende Erfahrungen über einen längeren Zeitraum – etwa durch innerfamiliäre Gewalt, emotionale Vernachlässigung oder sexuellen Missbrauch – spricht man von einem komplexen Trauma (kTrauma), oder Typ-II-Trauma genannt.
An welchter Stelle finde ich im ICD 10 und 11 Traumadiagnosen?
Das ICD-11 wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verabschiedet und ist am 1. Januar 2022 offiziell in Kraft getreten. Für die Anwendung in Deutschland sind jedoch umfangreiche Anpassungen erforderlich. Deshalb erfolgt die Einführung schrittweise – mit einer geplanten Übergangszeit von fünf Jahren. Die vollständige Umsetzung ist in Deutschland derzeit für 2027 vorgesehen.
ICD 11 steht für = international catalog of deseases 11th Revision
Wie verbreitet sind Traumata und Belastungsstörungen?
Trauma ist längst kein Randthema mehr – es ist fast schon „en vogue“.
Der Begriff wird in der Gesellschaft immer häufiger verwendet und dabei verliert er zunehmend seine eigentliche Bedeutung: Nicht jede Trennung, nicht jede Kränkung ist ein Trauma.
Und doch ist Trauma kein seltenes Phänomen – im Gegenteil.
Es ist weit verbreitet, oft unsichtbar und bleibt viel zu häufig unbehandelt.
Die Zahlen zeigen nicht nur das Ausmaß, sondern auch, wie viele Menschen nach Hilfe suchen – oft jahrelang, oft zu spät.
In Deutschland geben etwa 26 % der Erwachsenen an, ein Ereignis mit traumatischem Potenzial erlebt zu haben
(DEGS-Studie, RKI, 2013)
Etwa 1 von 4 Frauen und 1 von 10 Männern erleben in ihrem Leben sexuelle Gewalt
(Dunkelziffern vermutlich höher; BMFSFJ, 2020)
Ereignis | % der Menschen, die es erlebt haben | PTBS-Risiko bei Auftreten |
---|---|---|
Sexuelle Gewalt / Vergewaltigung | 6,0 % | 19 % |
Krieg / Kampfhandlungen | 11,5 % | 18 % |
Körperliche Gewalt (Angriff) | 14,5 % | 10 % |
Naturkatastrophe | 15,8 % | 4 % |
Kindheitstrauma (Missbrauch, Vernachlässigung) | ca. 20–25 % | 25–50 % |
Unfall oder Verletzung | 23,6 % | 2 % |
Zeuge von Gewalt oder Tod | 23,7 % | 4 % |
Unerwarteter Tod eines Angehörigen | 31,4 % | 5 % |
(Quelle: WHO World Mental Health Survey, 2017; teils gerundet)
Wie verbreitet sind Traumata und Belastungsstörungen?
Trauma ist längst kein Randthema mehr – es ist fast schon „en vogue“.
Der Begriff wird in der Gesellschaft immer häufiger verwendet und dabei verliert er zunehmend seine eigentliche Bedeutung: Nicht jede Trennung, nicht jede Kränkung ist ein Trauma.
Und doch ist Trauma kein seltenes Phänomen – im Gegenteil.
Es ist weit verbreitet, oft unsichtbar und bleibt viel zu häufig unbehandelt.
Die Zahlen zeigen nicht nur das Ausmaß, sondern auch, wie viele Menschen nach Hilfe suchen – oft jahrelang, oft zu spät.
In Deutschland geben etwa 26 % der Erwachsenen an, ein Ereignis mit traumatischem Potenzial erlebt zu haben
(DEGS-Studie, RKI, 2013)
Etwa 1 von 4 Frauen und 1 von 10 Männern erleben in ihrem Leben sexuelle Gewalt
(Dunkelziffern vermutlich höher; BMFSFJ, 2020)
Ereignis | % der Menschen, die es erlebt haben | PTBS-Risiko bei Auftreten |
---|---|---|
Sexuelle Gewalt / Vergewaltigung | 6,0 % | 19 % |
Krieg / Kampfhandlungen | 11,5 % | 18 % |
Körperliche Gewalt (Angriff) | 14,5 % | 10 % |
Naturkatastrophe | 15,8 % | 4 % |
Kindheitstrauma | ca. 20–25 % | 25–50 % |
Unfall oder Verletzung | 23,6 % | 2 % |
Zeuge von Gewalt oder Tod | 23,7 % | 4 % |
Tod eines Angehörigen | 31,4 % | 5 % |
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